Erinnerungsvortrag an GM Wolfgang Uhlmann

 
 

Am 19. Oktober sprach Dirk Wegener im Bootshaus über das Leben von GM Wolfgang Uhlmann. In einer erfreulich ausgewogenen Mischung erinnerte er an viele Facetten. Viele schachliche Erfolge von DDR-Meisterschaften über Turniererfolge, u.a. Sieg in Hastings oder geteilt beim Capablanca-Memorial in Havanna, bis hin zum 5.-6. Platz beim Interzonenturnier 1969 und dem darauffolgenden Viertelfinale des Kandidatenturniers. Aus dem schachlichen Schaffen von Wolfgang Uhlmann zeigte Dirk Siege gegen Bobby Fischer und Wassili Smyslow, gegen Fischer in Uhlmanns geliebtem Französisch mit Bauernopfer im Zentrum, gegen Smyslow mit vorgeschobenem d-Bauer und über eine starke f-Linie.

Nicht zu kurz kam die spannende Schilderung der Umstände in dieser jetzt schon anderen Zeit. Videos, in denen Wolfgang Uhlmann zu seinen Erinnerungen interviewt wurde, beschrieben einen Flug nach Kuba mit Hindernissen, aber auch die Problematik der 60er, als Uhlmann u.a. die Einreise zu einem Zonenturnier in den Niederlanden verwehrt wurde und die der 70er, als Schach in der DDR als nicht-olympische Sportart eingestuft wurde und somit anders herum Reisen zu Turnieren in den Westen nicht mehr möglich waren. Nur durch den Einsatz sowjetischer Schachfreunde konnte Uhlmann so am Wettkampf „Sowjetunion gegen den Rest der Welt“ und am Interzonenturnier 1976 in Manila teilnehmen, die Entscheidung für die Reisen in letzter Minute behinderte natürlich auch die schachliche Vorbereitung.

Nicht zu kurz kam auch zuletzt der enge persönliche Kontakt, den die Dresdner Spieler in Mannschaftskämpfen in der DDR-Sonderliga und später in der 1. und 2. Bundesliga mit dem trotz seines Legendenstatus sehr mannschaftsdienlich spielenden Uhlmann gehabt hatten. Fotos zeigten dabei verschiedene Mannschaften auch mit heutigen TU-Spielern, wie Dirk selbst oder Peter, in den letzten ca. 40 Jahren.

Im Bootshaus konnten Abstände eingehalten werden, so dass trotz Coronazeit ein würdiger Besuch von ca. 15 Schachspielern bei Dirks Vortrag dabei war. Wir danken Dir, Dirk, und freuen uns auch, dass wir es noch rechtzeitig vor der neuen Spielpause geschafft haben.