ZMDI-Schachfestival 2015 in Dresden

 
 

Walter Nauber spielt neben André Schamschurko. Maximilian Neef gegen Filiz Osmanodja oder das Spitzenduell der B-Gruppe heißt Guntram Ledfuß gegen Peter Abdurakhimov. Diese Konstellationen sind in Punktspielen momentan (noch) undenkbar. Das ZMDI-Open, das wie jedes Jahr im Wyndham Garden Dresden ausgetragen wurden, war jedoch genau der richtige Ort, um diese Situationen herbeizuführen.

9 Tage lang wurde auf 64 Feldern intensiv gekämpft, unterteilt in A- B- und C-Open. Beim ZMDI-Schachfestival übernimmt die Stadt Dresden sowohl die Gastgeberrolle, als auch einen beträchtlichen Anteil des Teilnehmer-Kontingents. Erfreulicherweise waren in diesem Jahr eine Menge Plätze im Vorderfeld dabei, wie Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan bei der Siegerehrung feststellte.

A-Gruppe

Wie zu erwarten wurde das A-Turnier eine sichere Beute der Großmeister. Es gewann Michael Roiz aus Israel vor Sergej Grigoriants und Viacheslav V. Zakhartsov, die beide aus Russland anreisten. Besonders gespannt sein konnte man auf das dynamische Trio Maximilian Neef, Roven Vogel und Hans Möhn, die im letzten Jahr alle an Spielstärke zugelegt haben. In Runde 3 stürmten die drei jungen Spieler bereits bis ganz nach vorn und spielten in dieser Runde an den Brettern 1, 3 und 4. Hier könnt ihr Euch (nach Auswahl von Runde 3) die Live-Partien ansehen. Am Ende des Turniers gab es eine enorm positive Kuriosität. Weil alle drei auf 6 von 9 möglichen Punkten kamen, landeten Max, Hans und Roven gemeinsam mit GM Jens-Uwe Maiwald auf den Plätzen 12-15 und somit auch auf dem gemeinsamen Siegerfoto.

© Karsten Wieland

© Karsten Wieland

Auch Filiz Osmanodja startete furios in das Turnier, konnte im direkten Duell sogar Max bezwingen. Gegen Ende lief das Turnier jedoch leider etwas schwächer. Trotzdem kam Filiz bei der Generalprobe für die U20-WM in Russland auf 5 Punkte und Platz 30 ein. Tim Oehl errang ein beachtliches Endspiel-Remis gegen WGM Petra Papp und musste gegen die starke Gegnerschaft meist in den Verteidigungs-Modus umschalten. Sein Endresultat lautete: 3,5 Punkte und Platz 72.

B-Gruppe

Dass Startplätze beim Schach nicht das erste Kriterium für die Platzierung bedeuten müssen, bewies das Teilnehmerfeld der B-Gruppe eindrucksvoll. Denn bei den Spielern mit Wertzahl < 2.100 landeten die Startränge 17, 12 und 25 auf den Medaillenrängen. Eric Sauer aus Großröhrsdorf, Stephan Baumann und Peter Abdurakhimov. Ein super Resultat von Peter, der nahtlos an seine gute Leistung aus dem TUS-Coswig-Open anknüpfte! Seinen Ehrgeiz beweist, dass er sich nach der letzten Runde über das Remis ärgerte, weil er mit einem Sieg und guter Wertung die Chance auf den Turniersieg hätte ergreifen können. Ungeachtet dessen legte er sich gemeinsam mit Guntram Ledfuß in dieser Partie mächtig ins Zeug. Eine ausgekämpftere Partie kann es kaum geben. Apropos Guntram, genau wie Martin Gaitzsch war er in der Top 10 gesetzt und landete schließlich dort auch. Am Ende rangierten beide knapp hinter Peter auf den Plätzen 4 & 5 und holten ebenfalls 6,5 von 9 Punkten. Somit war auch hier TU mehrfach auf dem gemeinsamen Siegerfoto vertreten.

© Karsten Wieland

© Karsten Wieland

Auch die restlichen TU-Teilnehmer verbuchten beachtliche Erfolge. Simon Birkenheuer mit 5/9 (DWZ +48), Dr. Hartwig Dötzel mit 5/9 (DWZ +27) und André Schamschurko mit 4,5/9 können sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen sein (DWZ +39). Martin Keeve holte ebenfalls 50 Prozent der Punkte genau wie Dr. Walter Nauber – auch er verbuchte noch einen kleinen Zugewinn von +15.

C-Gruppe

2 Spieler: Identische Punktzahl, Buchholtz-Wertung und Buchholtz-Summe. Da ließen sich die Organisatoren nicht lumpen und kürten gleich zwei Turniersieger. Gemeinsam gewannen Lutz Krajinski aus Erfurt und Rico Koch von Grün-Weiß Dresden vor Julia Halas aus Deutschland. Von unserem Verein spielte Phuong Thao Vivien Nguyen in diesem Turnier. Ihre 3 aus 9 lesen sich ganz ok, sind jedoch nicht ganz im Rahmen der DWZ-Erwartung und werden vor allem von den 4,5 aus 9 ihres Vaters Ngoc Quan überstrahlt.

© Karsten Wieland

© Karsten Wieland

Was geschah sonst noch?

Zu einem großen Schach-Event gehört heutzutage auch ein imposantes Rahmenprogramm. Das Treffen der Schachlegenden, ein Blitzturnier mit mehr als 100 Teilnehmern, der Turnierleiter, der eine Schiedsrichternorm der FIDE für dieses Turnier erwarb oder eine gemeinsame Dampferfahrt. Die Zahl der Veranstaltungen, die die 9 Tage in Dresden begleitete, war enorm und umfangreich. Neben dem A- bis C-Open fand auch das German Masters statt, für das die 3 Nationalspieler Georg Meier, Daniel Fridman und Alexander Donchenko vorberechtigt waren und sich in einem dreitägigen Challenge-Turnier die „Prinzen“ Rasmus Svane, Matthias Blübaum sowie der aus der Nähe von Dresden stammende Falko Bindrich qualifizierten. Es gewannen die Nationalspieler Fridman und Meier vor dem Prinzen Svane.

Eine sehr gute Nachricht aus USV-Sicht noch zum Abschluss: Durch seine klasse Leistung erzielte Roven Vogel eine IM-Norm. Damit steht dem Titel des Internationalen Meisters nur noch die formelle Übergabe im Wege. Wir gratulieren recht herzlich!!

Roven_Vogel_links_und_Franz_Brauer

Ansonsten geht unser Dank an das komplette Organisationsteam, das in den 9 sommerlichen Tagen von Dresden einen tollen Job gemacht hat. Dankeschön und bis zum nächsten Jahr!