Turnierbericht Chemnitzer Turm-Open

 
 

(von Chanda von Keyserlingk)

Das 22. Chemnitzer Turm Open lockte mich mal wieder ans Schachbrett. 2012 hatte ich dort das letzte Mal mitgespielt und bei der Sachsen-EM der Damen Platz 5 belegt. Leider war es Ina doch nicht möglich teilzunehmen, und so war ich die einzige USV-Spielerin.

Es nahmen 74 Spieler teil, aus 6 Ländern. Darunter gab es 4 GM, 2 IM, 1 WIM und 2 FM, sowie 9 Frauen. Da man 2 Tage frei nehmen musste, waren nur 2 Kinder dabei.
Das deutsche Teilnehmerfeld war zum größten Teil aus Sachsen.

Ich hatte es in Runde 1 gleich mit einem FM zu tun. Irgendwie verstrickte ich mich in Fesselungen und verlor neben dem Faden auch die Partie.
Runde 2 … war ein Pflichtpunkt, nur wie es eben bei Pflichtsiegen ist, verlief das ganz zäh und ich gewann erst im Endspiel Material.
Runde 3 … wurde ich nicht wirklich so hoch gelost, wie ich es erwartet hatte. Dennoch schaffte ich meinen König nicht rechtzeitig aus dem Zentrum und verlor Material. Vielleicht war das eine Warnung für den Abend – schnell aus dem Zentrum, um nicht in den Tumult einer politischen Demo zu kommen.
Runde 4 … loste man mich nicht runter, sondern ich hing irgendwo in der Mitte fest. Mein Gegner verpasste den Gewinn bzw. er wollte den Gewinnzug noch vorbereiten. Zu spät … ich nutztedie Chance und gewann einen Läufer. Somit ging ich mit 2 aus 4 zur Unterkunft, sicher vor der Demo.
Runde 5 … diesmal glückte mir die Eröffnung mit Weiß und ich gewann eigentlich nur 1 Bauern, aber mein Gegner gab mir gleich die Dame dazu. Echt nett – Danke !
Runde 6 … bei 9 Frauen im Turnier passiert es dann doch, dass man die Damen gegeneinander spielen läßt. Ich durfte gegen Kerstin Arnhold spielen. Sie spielte eine Variante im Sizilianer und ich eine andere Variante und so passierte es, dass mir 2 Tempi fehlten. Naja, alle Welt sagt, dass man bis zur DWZ 2000 immer schön Taktik üben soll und Eröffnungen übertrainiert werden. Ich habe in dieser Partie gelernt, dass ich besser doch mal die Varianten auseinander halten lerne.
Runde 7 … ich brauchte noch ein Remis, um mein Turnierziel 50% zu erreichen. Die Eröffnung lief super und mir gelang durch eine Taktik (siehe Bild), eine klar bessere Stellung zu erzielen. Mit der Verwertung des Vorteils klappte es nicht – auch bei allen Teilnehmerinnen vom Frauentraining letzten Dienstag nicht – und so machte ich Remis.
50% und Platz 2 in meiner Kategorie, Platz 4 (somit 1 Platz besser als 2012 !) bei den Damen und Platz 35 (Startplatz 53) insgesamt.

An den vorderen Brettern spielten immer die GMs, IMs und FMs, dh manchmal machten sie auch ganz schnell Remis.
Gewonnen hat letztlich GM V. Plat (CZE). Ein Bericht gibt es auf der Seite www.turmopen.de

Interessant war das Spiellokal. Es wurde in der Bibliothek Chemnitz gespielt, dh in einem Vortragssaal dort. Der Raum war sehr hell und bot genügend Platz.
Wer auf die Toilette wollte, musste sich an die Öffnungszeiten der Bibliothek erinnern. Denn: war geöffnet, waren die Toiletten im 2. Stock, wie der Spielsaal. Hatte die Bibliothek zu, musste man in den 3. Stock zum WC, dh im Spielsaal die Wendeltreppe rauf oder runter. In anderen Turnieren wurde deutlich mehr Tee, Wasser und Saft getrunken.

Die Atmosphäre war unter den Teilnehmern super. Durch die Punktspiele und Turniere in Sachsen kennen wir uns alle. So ist es ein nettes Wiedersehen mit guten Freunden und es kommen zauberhafte Partien aufs Brett.

Es wäre zu wünschen, dass 2019 USV durch paar mehr Spieler in Chemnitz vertreten ist.


(Diagramm: Weiß am Zug)